Wie die Economic Times berichtete, erwägt das indische Finanzministerium Bitcoin wieder zu verbieten. Das Ministerium will diesen Vorschlag an das Kabinett weiterleiten, das direkt dem Premierminister Narendra Modi untersteht.
Rückkehr zum Bitcoin-Verbot?
Zunächst führte die indische Zentralbank ein Bitcoin-Verbot ein. Diese Entscheidung begründete die Bank mit der Verbindung zwischen Bitcoin, Geldwäsche und der Terrorismusfinanzierung. Jedoch konnte die Bank keine konkreten Beispiele dafür liefern. Vor einigen Monaten hatte der Oberste Gerichtshof das indische Bitcoin-Verbot gekippt. Das Gericht entschied damals, dass die Maßnahmen der Zentralbank unverhältnismäßig seien.
Im vergangenen Jahr gab es einen weiteren Gesetzesvorschlag von einem anderen Ausschuss. Dieser stellte erneut einen Zusammenhang zwischen Bitcoin, Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung her. In der Economic Times heißt es, dass das Finanzministerium jetzt solche Risiken wirksam eindämmen will.
Indien steht vor Wirtschaftskrise
Indien steht vor einer seiner größten Wirtschaftskrisen überhaupt. Da die drittgrößte Volkswirtschaft Asiens das langsamste Wachstum seit mehr als einem Jahrzehnt erlebt, hat die Ratingagentur Moody ihren Status auf Baa3 herabgestuft. Auch andere Agenturen, wie Fitch und S&P, bewerten Indiens finanzielle Lage schlecht.
Experten geben der globalen Pandemie die Schuld, aber in Wirklichkeit existierten die wirtschaftlichen Probleme des Landes schon vor dem Virus.
Flucht zu Bitcoin
Indische Anleger sind auf der Suche nach Alternativen. Angesichts des erwarteten langsamen Wachstums, das zu niedrigeren Renditen an den Anleihe- und Aktienmärkten führt, wird Bitcoin zu einer attraktiveren Absicherung.
Dies wird auch durch die Zahlen der Bitcoin-Börsen Paxful und LocalBitcoins bestätigt. Sie zeigen eine deutliche Zunahme des Krypto-Handels in Indien.
Auf der Grafik sehen Sie das tägliche Handelsvolumen von Bitcoin in US-Dollar in Indien. Das Handelsvolumen von Paxful wird in Lila dargestellt und das Handelsvolumen von LocalBitcoins in Blau. Seit März dieses Jahres wurden über Paxful 15,36 Millionen US-Dollar und über LocalBitcoins 14,5 Millionen US-Dollar in Kryptowährungen gehandelt. Die Daten der Grafik stammen von usefultulips.
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Corinna ist die Chefredakteurin von Coinwelt. Seit 2016 dreht sich ihre Welt um Kryptowährungen und die Blockchain. Es vergeht kein Tag, an dem Corinna sich nicht darüber ärgert, dass sie nicht gleich am ersten Tag in Bitcoin investiert hat. Besonders spannend findet sie die internationale Rechtslage für Währungen wie Bitcoin. Für die Zukunft hofft sie auf eine positive Haltung der Gesetzgeber und klare Gesetze im Umgang mit digitalen Coins.