Obwohl durch das Coronavirus momentan weniger Autos auf der Straße fahren, wird bei BMW auf Hochtouren gearbeitet. Der bayerische Autohersteller will in diesem Jahr eine neue Logistiklösung weiter ausbreiten, die die Blockchain-Technologie nutzt. In der Pressemitteilung heißt es, dass das Projekt noch in diesem Jahr auf rund 10 weitere Lieferanten ausgerollt werden soll.
Autobauteile mit der Blockchain verfolgen
Die Blockchain von BMW heißt PartChain. Sie soll eine nahtlose Rückverfolgbarkeit von Bauteilen und die Datentransparenz in komplexen Lieferketten ermöglichen. Andreas Wendt ist der Vorstand der BMW AG für Einkauf und das Lieferantennetzwerk. Er sagte über das Blockchain-Projekt:
„2019 haben wir mit Erfolg ein Pilotprojekt für den Einkauf von Frontleuchten durchgeführt. In diesem Jahr wollen wir das Projekt auf zahlreiche weitere Zulieferer ausweiten.“
Blockchain-Technologie für die Lieferkette von BMW
Langfristig gesehen, könnte die Blockchain Wendt zufolge ein Weg sein, eine „offene Plattform [zu schaffen], mittels der Daten innerhalb von Lieferketten industrieübergreifend sicher und anonymisiert ausgetauscht und geteilt werden können“.
Obwohl das Pilotprojekt zunächst auf einige spezifische Autoteile beschränkt war, könnte die Plattform BMW zufolge die „vollständige Rückverfolgbarkeit kritischer Rohstoffe“ garantieren. Der Blockchain-Lösungsansatz soll außerdem manipulationssicher sein und alle Daten der Lieferkette erfassen.
Des Weiteren nutzt die PartChain neben der Blockchain auch Cloud-Technologien, wie Amazon Web Services und Microsoft Azure.
War VeChain an dem Projekt beteiligt?
Im letzten Jahr kündigte die VeChain an, mit BMW an einem großen Projekt zu arbeiten. Bei der VeChain handelt es sich um eine Anwendung, mit der Unternehmen die Herkunft von Produkten auf der Blockchain verfolgen können. Das hört sich sehr ähnlich zu der PartChain von BMW an.
Obwohl die VeChain in der Pressemitteilung nicht explizit erwähnt wird, verweist BMW auf die Mobility Open Blockchain Initiative (kurz MOBI). Dies ist ein Zusammenschluss mehrerer Unternehmen, die an Blockchain-Anwendungen arbeiten. Die 120 führenden Automobil-, Mobilitäts- und Technologieunternehmen arbeiten in dieser Initiative daran, Mobilität sicherer, umweltfreundlicher und günstiger zu gestalten. Ob VeChain im letzten Jahr also dieses Projekt gemeint hat, steht nicht fest.
Image via Unsplash
Corinna ist die Chefredakteurin von Coinwelt. Seit 2016 dreht sich ihre Welt um Kryptowährungen und die Blockchain. Es vergeht kein Tag, an dem Corinna sich nicht darüber ärgert, dass sie nicht gleich am ersten Tag in Bitcoin investiert hat. Besonders spannend findet sie die internationale Rechtslage für Währungen wie Bitcoin. Für die Zukunft hofft sie auf eine positive Haltung der Gesetzgeber und klare Gesetze im Umgang mit digitalen Coins.