Das diesjährige Kandidatenturnier der Schach-WM in Russland wurde wegen des Coronavirus unterbrochen. Dennoch blicken die Organisatoren bereits in die Zukunft. Sie wollen die Blockchain nutzen, um den Sport auf ein neues Level zu bringen.
Das Schachturnier war bereits in vollem Gange. Eigentlich hätte die zweite Hälfte des Turniers mit der achten Runde beginnen sollen, jedoch musste es aufgrund der Corona-Krise gestoppt werden. Internationale Flüge von und nach Russland waren zu diesem Zeitpunkt kurz davor, eingestellt zu werden und dies wäre problematisch für die Sportler gewesen. Der Sieger des Schachturniers hätte den norwegischen Schach-Weltmeister Magnus Carlsen herausfordern dürfen.
Möglichkeiten für den Schachsport
Ilya Merenzon ist der Geschäftsführer von World Chess und sieht in der aktuellen Lage Potenzial für den Schachsport:
„Im Gegensatz zu anderen Sportarten kann Schach offline und online mit der gleichen Spannung gespielt werden. Das unterscheidet es von allen anderen großen Sportarten. In Ermangelung anderer großer Sportereignisse erhielt das Kandidatenturnier diesmal beispiellose Medienaufmerksamkeit.“
Blockchain in Kampf gegen Betrüger einsetzen
Obwohl auf Mogeleien und Betrug herabgesehen wird, stellen sie im Schach noch immer ein Problem dar. Schummeln kann man beim Schach auf verschiedensten Weisen, von strategischen Toilettenpausen bis hin zu fiktiven Spielaufzeichnungen, die noch nie stattgefunden haben oder der Verwendung von Computerprogrammen beim Online-Spielen.
Merenzon ist davon überzeugt, dass die Blockchain-Technologie solch unsportlichen Verhalten ein Strich durch die Rechnung machen könnte:
„Wir arbeiten an einem Anti-Mogel-Programm, das über hundert Datenpunkte für jeden Zug aufzeichnen kann: Zeitstempel, Spielerbiometrie, Bewertung von Schachprogrammen usw. Es wäre sehr sinnvoll, diese Daten in einer dezentralen Datenbank zu speichern.“
Die erste Geschäftsbeziehung wurde bereits geknüpft. World Chess arbeitet für dieses Projekt mit Algorand, einer Blockchain-Plattform, zusammen.
Algorand sagte über diese Zusammenarbeit:
„Algorands Partnerschaft mit World Chess ist aufregend, da sich [die Interessen von] frühen Blockchain-Anwendern, IT-Experten und Schachbegeisterten überschneiden. World Chess konzentriert sich darauf, neue Technologien in sein traditionelles Spiel zu bringen und Algorand ist stolz darauf, mit der Organisation zusammenzuarbeiten, um die allgemeine Akzeptanz von Schach und der Blockchain voranzutreiben.“
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Corinna ist die Chefredakteurin von Coinwelt. Seit 2016 dreht sich ihre Welt um Kryptowährungen und die Blockchain. Es vergeht kein Tag, an dem Corinna sich nicht darüber ärgert, dass sie nicht gleich am ersten Tag in Bitcoin investiert hat. Besonders spannend findet sie die internationale Rechtslage für Währungen wie Bitcoin. Für die Zukunft hofft sie auf eine positive Haltung der Gesetzgeber und klare Gesetze im Umgang mit digitalen Coins.