Nobelpreisträger: Nur ein Dummkopf vertraut Facebook mit seinem Geld

Dass sich an der eigenen Kryptowährung von Facebook (Libra) die Geister scheiden, ist keine Neuigkeit mehr. Jedoch äußerte sich jetzt auch Nobelpreisträger und Wirtschaftsexperte Joseph Stiglitz zu diesem Thema.

Viel Kritik für Facebook

Stiglitz zufolge würde nur ein Dummkopf sein Geld Facebook anvertrauen. Ihm zufolge sei die größte Kritik an staatlichen Währungen deren Instabilität. Diese Kritik gehöre jedoch der Vergangenheit an: „Der Dollar, der Euro, der Yen und der Renminbi sind alle bemerkenswert stabil. In den heutigen Kritik geht es mehr um Deflation und nicht um Inflation.“

Auch der Bankensektor sei transparenter geworden. Für Straftäter werde es immer schwieriger Geld mithilfe von Banken zu waschen. Die derzeitige Technologie der Banken ermögliche bereits schnelle Transaktionen, weshalb Libra in erster Linie als Mittel zur Umgehung von Regulierungs- und Geldwäschebekämpfungsmaßnahmen genutzt werden wird.

„Das Letzte, was wir brauchen, ist ein neues Mittel, um illegale Aktivitäten und Geldwäsche zu ermöglichen, für das diese neue Kryptowährung mit Sicherheit sorgen wird.“

Fragen bleiben unbeantwortet

Stiglitz kritisierte ebenfalls, dass viele Fragen rund um Libra offen geblieben sind. Was geschieht zum Beispiel, wenn eine Überweisung in der neuen Kryptowährung stattfindet? Müssen für die Umrechnung in eine staatliche Währung Gebühren an das soziale Netzwerk gezahlt werden?

Auch sieht er Probleme beim Datenschutz für die Nutzer. Wie wird Facebook die Informationen, die bei einer Überweisung von Libra entstehen, speichern und nutzen? Wenn das Netzwerk diese für ihre eigenen Zwecke verwendet, könnte dies Folgen für den Daten- und Verbraucherschutz haben.

„Facebook hat in wenigen Jahren ein Misstrauen aufgebaut […]. Immer wieder haben sich die Facebook-Verantwortlichen, die vor der Wahl zwischen Geld und der Erfüllung ihrer Versprechen standen, das Geld geholt. Und nichts könnte mehr mit Geld zu tun haben, als eine neue Währung zu schaffen. Nur ein Dummkopf würde Facebook sein finanzielles Wohlergehen anvertrauen.“

Lesen Sie hier den ganzen Artikel von Joseph Stiglitz auf Englisch.

Image via Unsplash

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