Anfang des Jahres kündigte IBM an, an einem Supercomputer zu arbeiten. Das Q System One soll der erste Schritt in Richtung Quantencomputer sein. Momentan sind Quantencomputer in aller Munde. Eine der Befürchtungen lautet, dass diese so viel Rechenkraft besitzen, dass sie eine Bedrohung für Kryptowährungen wie Bitcoin darstellen könnten. Sind Quantencomputer wirklich eine Gefahr für digitale Coins?
In der letzten Woche war eine große Blockchain-Messe in Paris. In einer der Diskussionsrunden ging es um die mögliche Gefahr durch Quantencomputer für Kryptowährungen. Einer der Sprecher war der Franzose Vincent Danos, Leiter der Forschungsabteilung beim Centre National de la Recherche Scientifique. Er machte seinen Standpunkt zu diesem Thema deutlich.
Sind Quantencomputer eine echte Bedrohung für Kryptowährungen?
„Die anderen Diskussionsmitglieder waren sehr aggressiv in ihren Vorhersagen. Sie erwarten, dass Quantencomputer innerhalb von drei bis fünf Jahren eine Rolle spielen, aber ich weiß nicht, ob ich das glaube. In 20 Jahren bestimmt.
Wissenschaftler haben konkrete Fälle entdeckt, in denen Quantencomputer die Kryptografie entschlüsseln können. Einer ist der Bruch mit der systemischen RSA-Kryptografie oder der auf Ellipsen basierenden Kryptografie, auf die Bitcoin vollständig angewiesen ist. Die Bitcoin-Entwickler müssen darauf reagieren.“
Sind Angriffe von Quantencomputern wahrscheinlich?
„Es gibt ein kleines Zeitfenster von 10 bis 20 Minuten, worin ich meinen Public Key zusammen mit der Transaktion auf der Blockchain verarbeiten will. In der Theorie könnte ein Quantencomputer in dieser kurzen Zeit den Code knacken, bevor dieser auf der Blockchain verarbeitet wurde.
[…]Um ehrlich zu sein, können nur die größten Spieler der Welt für einen Quantencomputer bezahlen. Denken Sie an Microsoft, IBM, Rigetti, Google und chinesische Unternehmen wie Alibaba und Tencent. Es besteht die Möglichkeit, dass bösartige Personen aus der Krypto-Szene überhaupt keinen Zugriff auf diese Computer erhalten.
Wenn auf der anderen Seite eines dieser großen Unternehmen die Leistungsfähigkeit von Quantencomputern unter Beweis stellen will, dann wäre die Sicherheit von Bitcoin ein starker Anwendungsfall.“
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Corinna ist die Chefredakteurin von Coinwelt. Seit 2016 dreht sich ihre Welt um Kryptowährungen und die Blockchain. Es vergeht kein Tag, an dem Corinna sich nicht darüber ärgert, dass sie nicht gleich am ersten Tag in Bitcoin investiert hat. Besonders spannend findet sie die internationale Rechtslage für Währungen wie Bitcoin. Für die Zukunft hofft sie auf eine positive Haltung der Gesetzgeber und klare Gesetze im Umgang mit digitalen Coins.