Endlich gibt es im Fall von Mt.Gox Gerechtigkeit für die Gläubiger. Die Krypto-Börse, die 2014 bankrottgegangen war, beginnt nun mit dem Zurückzahlen ihrer Schulden.
Treuhänder Nobuaki Kobayashi ist für die Abwicklung der Schadensersatzzahlungen verantwortlich. Er muss demnächst darüber entscheiden, welche Ansprüche gerechtfertigt sind und welche abgewiesen werden müssen. Diejenigen mit einem geltenden Anspruch sollen Zahlungen entweder in Kryptowährungen oder einer herkömmlichen Währung erhalten.
In den nächsten Tagen weitere Infos
Kobayashi erklärte, dass er in den nächsten Tagen weitere Informationen diesbezüglich veröffentlichen werde. Gläubiger werden auf verschiedenen Wegen darüber informiert. Haben Sie zum Beispiel online ein Formular für einen Schaden ausgefüllt? Dann sehen Sie in Ihrem Account, ob dieser Antrag zugelassen oder abgewiesen wurde. Wenn Sie ein solches Formular auf andere Art und Weise eingereicht haben, sollte Kobayashi mit Ihnen via E-Mail in Kontakt treten.
Wie viel Geld hat die Bitcoin-Börse?
In einem Dokument, welches die Börse in Mandarin veröffentlichte, heißt es, dass Mt.Gox am 20. März 629.594.540 Dollar in Bargeld besaß. Außerdem standen der Krypto-Börse am 19. März noch immer 141.686,35 Bitcoin (BTC) und 124.846,35 Bitcoin Cash (BCH) zur Verfügung. Kobayashi prüfe derzeit, ob Mt.Gox noch weitere Coins zur Tilgung ihrer Schulden hat.
Einige Ansprüche wurden bereits zugelassen
Der Treuhänder hat bereits einige Schadensersatzforderungen zugelassen. Dabei handelt es sich um Ansprüche für 802.521 BTC (3.233.256.500 Dollar), 792.296 BCH (124.953.000 US-Dollar), 38.165.644 US-Dollar und weitere Forderungen in anderen Währungen.
Wenn man nun die Summe der bis jetzt zugelassenen Schadensersatzforderungen mit dem Eigentum der Börse vergleicht, stellt man fest, dass dies nicht zur Tilgung der Schulden reichen wird. Wie Kobayashi mit diesem Problem umgehen wird, ist noch nicht klar.
Der Fall von Mt.Gox
Mt.Gox war die erste (und damals größte) Bitcoin-Börsen der Welt. Im Juli 2010 wurde die Börse gegründet und ein Jahr später wurde die Leitung von Mark Karpeles übernommen. Unter seiner Führung gab es jedoch einige Probleme.
Zunächst wurde Mt.Gox 2011 von Hackern angegriffen, wobei viele Bitcoin gestohlen wurden. In den folgenden Jahren wurde die Kryptowährung systematisch aus den Wallets der Börse entfernt. Insgesamt gingen 850.000 Bitcoin verloren.
2014 musste die Börse deshalb Insolvenz anmelden. Gläubiger warten schon mehrere Jahre auf die Schadensersatzzahlungen.
Image via Unsplash
Corinna ist die Chefredakteurin von Coinwelt. Seit 2016 dreht sich ihre Welt um Kryptowährungen und die Blockchain. Es vergeht kein Tag, an dem Corinna sich nicht darüber ärgert, dass sie nicht gleich am ersten Tag in Bitcoin investiert hat. Besonders spannend findet sie die internationale Rechtslage für Währungen wie Bitcoin. Für die Zukunft hofft sie auf eine positive Haltung der Gesetzgeber und klare Gesetze im Umgang mit digitalen Coins.