Vier große Unternehmen aus der Landwirtschaft wollen die Blockchain und künstliche Intelligenz verwenden, um den weltweiten Handel mit ihren Produkten zu digitalisieren.
Blockchain für die Digitalisierung der Agrarindustrie
Die Langwirtschaftsunternehmen Archer Daniels Midland, Bunge, Cargill und Louis Dreyfus gaben dies in einer gemeinsamen Stellungnahme am vergangenen Donnerstag bekannt. „Zum Vorteil der gesamten Branche“ seien sie auf der Suche nach Standards und der Digitalisierung für die internationale Auslieferung agrarwirtschaftlicher Produkte.
Die Firmen wollen den Fokus zunächst auf Prozesse der Öl- und Kornverarbeitung legen. Diese werden momentan noch manuell abgewickelt und stellen so einen großen Kostenfaktor dar. Später sollen auch andere Aspekte der landwirtschaftlichen Branche digitalisiert werden. Verträge, Rechnungen und Zahlungen, die momentan oft auf Papier stattfinden, könnten ebenfalls digitalisiert werden.
Des Weiteren ist das Thema Effizienz ein wichtiger Aspekt für die Unternehmen. Momentan werden rund 275 Millionen E-Mails pro Jahr für 11.000 Getreidetransporte, die über den Seeweg verschifft werden, verschickt. Dies soll sich bald ändern. Die vier Unternehmen arbeiten an einer kürzeren Zeit zur Abwicklung von Dokumenten, mehr Transparenz innerhalb der Lieferkette und mehr Effizienz im Allgemeinen.
Landwirtschaft sammelte Erfahrungen mit der Technologie
Obwohl in der Stellungnahme nicht direkt auf die konkreten Einsatzmöglichkeiten der Blockchain eingegangen wurde, haben einige der Firmen bereits eigenen Erfahrungen mit der Technologie gesammelt.
So hatte Louis Dreyfus im Januar die erste Transaktion für landwirtschaftliche Waren mit der Blockchain abgewickelt. Dies bestätigte Geschäftsführer Ian McIntosch in einer Stellungnahme. In der Testphase „zeigte die Technologie ihre Fähigkeit, Effizienz zu generieren und den Zeitaufwand für manuelle Dokumenten- und Datenverarbeitung zu reduzieren“.
Im Mai führte Cargill zusammen mit HSBC und ING eine Blockchain-Transaktion für den Export von Sojabohnen aus. Dafür nutzen sie ein einfaches Blockchain-System, welches sie als erstes dieser Art beschrieben.
In der Stellungnahme erklärten die Unternehmen außerdem, dass sie hoffen, dass weitere Unternehmen aus der Branchen teilnehmen werden, um die Modernisierung zu ermöglichen.
Soren Schroder, Geschäftsführer von Bunge, sagte:
„Wir erwarten eine branchenweite Initiative dieser Art, um Verbesserungen im Datenmanagement und in den Geschäftsprozessen zu beschleunigen und der Industrie die dringend benötigte Automatisierung zu ermöglichen.“
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Corinna ist die Chefredakteurin von Coinwelt. Seit 2016 dreht sich ihre Welt um Kryptowährungen und die Blockchain. Es vergeht kein Tag, an dem Corinna sich nicht darüber ärgert, dass sie nicht gleich am ersten Tag in Bitcoin investiert hat. Besonders spannend findet sie die internationale Rechtslage für Währungen wie Bitcoin. Für die Zukunft hofft sie auf eine positive Haltung der Gesetzgeber und klare Gesetze im Umgang mit digitalen Coins.