Der schweizerische Bankenverbund will mithilfe von neuen Richtlinien den Exodus von Krypto-Unternehmen verhindern. Durch die neuen Richtlinien sollen Banken dazu gebracht werden, ihre Dienstleistungen für Firmen aus der Branche anzubieten.
Abwanderung von Krypto-Firmen verhindern
Der schweizerische Bankenverbund hat neue Richtlinien für den Krypto-Sektor veröffentlicht. Anstatt an Krypto-Unternehmen sind die Richtlinien an Banken gerichtet. Diese sollen ihre Dienstleistungen für Firmen aus der Branche bereitstellen.
Die Richtlinien sind die Folge einer konservativen und rechtlich fragwürdigen Haltung vieler Banken gegenüber solch neuer Unternehmen. Banken innerhalb des Landes haben sich in der Vergangenheit schlicht geweigert mit Krypto-Firmen zusammenzuarbeiten. Experten befürchteten deshalb, dass die Firmen der Branche die Schweiz in Massen verlassen könnten.
Adrian Schatzmann von dem Bankenverbund erklärte:
„Wir glauben, dass wir mit diesen Richtlinien die Grundlage für die Diskussion zwischen Banken und innovativen Startups schaffen können, wodurch der Dialog einfacher und die Eröffnung von Konten erleichtert wird.“
Anderes Procedere für ICO-Firmen
Die Richtlinien enthalten einige Ratschläge zum Umgang mit Krypto-Firmen.
Für Unternehmen, die ein Initial Coin Offering (kurz ICO) anbieten, soll es besondere Procedere geben. Für diese sei es ratsam, dass Banken Verfahren gegen Geldwäsche und Kundenüberprüfungen fordern. Bei Initial Coin Offerings werden finanzielle Mittel durch die Veröffentlichung eines eigenen Tokens gesammelt.
Banken verweigern Dienstleistungen aufgrund von Bedenken wegen Geldwäsche
Wie Reuters berichtete, kam es in der Vergangenheit dazu, dass Banken sich weigerten ihre Dienstleistungen für ICO-Unternehmen anzubieten. Diese hätten oft keine Verfahren zur Kontrolle von Geldwäsche, weshalb dann auch die Banken, die diesen Konten ermöglichten, gegen die Gesetze gegen Geldwäsche verstoßen würden.
Experten gehen davon aus, dass es vor allem in den Städten Zürich und Zug insgesamt rund 530 Krypto-Unternehmen gibt. Damit diese Branche erhalten bleibt, ist es von besonderer Bedeutung, dass den Unternehmen Banken sowie deren Dienstleistungen zur Verfügung stehen.
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Corinna ist die Chefredakteurin von Coinwelt. Seit 2016 dreht sich ihre Welt um Kryptowährungen und die Blockchain. Es vergeht kein Tag, an dem Corinna sich nicht darüber ärgert, dass sie nicht gleich am ersten Tag in Bitcoin investiert hat. Besonders spannend findet sie die internationale Rechtslage für Währungen wie Bitcoin. Für die Zukunft hofft sie auf eine positive Haltung der Gesetzgeber und klare Gesetze im Umgang mit digitalen Coins.