Messenger-Dienst LINE ist eines der ersten börsennotierten Unternehmen, das ein Netz für eine Blockchain mit einer eigenen Kryptowährung auf den Markt gebracht hat.
Am vergangenen Freitag verkündete das Unternehmen, dass der Genesis Block der LINK Chain am 23. August hergestellt wurde. Im Laufe der Zeit will der Messenger-Dienst nun insgesamt eine Milliarde LINK Token veröffentlichen. Davon sollen 800 Millionen Token für die Öffentlichkeit zur Verfügung stehen, während der Rest als Reserve für die Firma dient.
Anstatt dem Model eines Initial Coin Offerings (kurz ICO) zu folgen, wird LINE den Token dazu nutzen, einen Anreiz für User zu schaffen, die sogenannten Dapps (kurz für dezentralized App) zu verwenden und zu entwickeln. Diese werden mithilfe der LINK Chain entwickelt. In einem Whitepaper des Unternehmens hieß es, dass im September zunächst zwei Dapps veröffentlicht werden. In den ersten Monaten des nächsten Jahres sollen 10 weitere folgen.
Ein Pressesprecher des Unternehmens erklärte einige der technischen Aspekte des Blockchain-Protokolls. Er sagte:
„Wir brauchen eine schnelle Bestätigungszeit für eine serviceorientierte Blockchain-Plattform. Deshalb ist der Konsens-Algorithmus der LINK Chain ein delegierter Proof-of-Stock-Konsens mit einer praktischen byzantinischen Fehlertoleranz.“
Außerdem werde der Token auch bei der neuen Krypto-Börse des Unternehmens, der BITBOX, erhältlich sein. Dies werde noch diesen Monat geschehen. Des Weiteren können die Token als Zahlungsmethode für verschiedene Dienstleistungen des Unternehmens genutzt werden.
Dennoch räumte LINE ein, dass die BITBOX momentan noch keine Lizenz für den Handel von Kryptowährungen in Japan erhalten hat. Deshalb sei es für Kunden momentan nur möglich, einen sogenannten LINK Point anstatt der richtigen Kryptowährungen zu erhalten. Diese Points könnten gegen die Token eingetauscht werden, sobald die Börse ihre Lizenz erhält.
Die Veröffentlichung der eigenen Coins ist der neuste Schritt des Unternehmens in Richtung Blockchain.
Erst im April veröffentlichte LINE eine eigene Blockchain und die eigene Börse mithilfe einer Tochtergesellschaft (LINE Tech Plus PTE) in Singapur.
Im August gab Line bekannt, 10 Millionen US-Dollar für die Entwicklung eines Tokens und die Entwicklung der Blockchain- und der Kryptowährungs-Branche bereitzustellen.
Image via Unsplash
Corinna ist die Chefredakteurin von Coinwelt. Seit 2016 dreht sich ihre Welt um Kryptowährungen und die Blockchain. Es vergeht kein Tag, an dem Corinna sich nicht darüber ärgert, dass sie nicht gleich am ersten Tag in Bitcoin investiert hat. Besonders spannend findet sie die internationale Rechtslage für Währungen wie Bitcoin. Für die Zukunft hofft sie auf eine positive Haltung der Gesetzgeber und klare Gesetze im Umgang mit digitalen Coins.