Bei einem Strafverfahren gegen die Plattform LuL.to, die beinah eine viertel Million Audio- und E-Books illegal auf ihrer Webseite anbot, wurden die Hintermänner im letzten Jahr von dem Cyber Crime Competence Center des LKA Sachsen sowie der Zentralstelle Cybercrime Bayern festgenommen. Außerdem wurde die Seite gesperrt und verschiedene Kryptowährungen wurden beschlagnahmt. Diese wurden nun bei einer Versteigerung für 12 Millionen Euro verkauft.
Behörden verkaufen Kryptos und verdienen Millionen
Wie der Tagesspiegel berichtete, liege der Verkaufserlös nach Angaben der zuständigen Staatsanwaltschaft „bei knapp über 12 Millionen Euro“. In dem Artikel heißt es weiter, dass insgesamt „1312 Bitcoins (BTC) sowie erhebliche Mengen anderer digitaler Währungen, einschließlich 1399 Bitcoin Cash, 1312 Bitcoin Gold und 220 Ethereum“ veräußert wurden. Verkauft wurden die Kryptowährungen innerhalb von zwei Monaten. Insgesamt seien über 1600 Einzeltransaktionen für die digitalen Münzen eingegangen.
Zwar hätte nach Angaben des Oberstaatsanwaltes Thomas Goger, die „aktuelle Kursentwicklung“ keine Rolle gespielt, dennoch wurden die beschlagnahmten Bitcoin im Februar verkauft, als die Kryptowährung ihren Negativtrend fortsetzte.
Notveräußerung der Kryptowährungen
Die Kryptowährungen wurden bei einer so genannten Notveräußerung versteigert. Dieses Procedere ist normalerweise Gütern, die verderblich sind oder schnell an Wert verlieren, vorbehalten. „Da alle Kryptowährungen dem Risiko hoher Kursschwankungen bis hin zum Totalverlust ausgesetzt sind, wurde durch die Zentralstelle Cybercrime Bayern eine Notveräußerung angeordnet“, erklärte einer der Staatsanwälte.
Bei dem Verkauf handelt es sich außerdem um die höchsten Veräußerung von Kryptowährungen in der deutschen Justizgeschichte. In einem ähnlichen Fall zum Ende des vergangenen Jahres konnten die Behörden von der enormen Preissteigerung Bitcoins profitieren und nahmen rund 2 Millionen Euro ein. Dass die Staatsanwaltschaft überhaupt in der Lage war, die Coins zu beschlagnahmen, lag auch an der Kooperation der Hintermänner. Normalerweise können Kryptowährungen auf verschiedenen Formen von Wallets gespeichert werden und sind deshalb manchmal schwierig aufzuspüren. „Die Beschuldigten haben aber kooperiert“, sagte Oberstaatsanwalt Goger.
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Corinna ist die Chefredakteurin von Coinwelt. Seit 2016 dreht sich ihre Welt um Kryptowährungen und die Blockchain. Es vergeht kein Tag, an dem Corinna sich nicht darüber ärgert, dass sie nicht gleich am ersten Tag in Bitcoin investiert hat. Besonders spannend findet sie die internationale Rechtslage für Währungen wie Bitcoin. Für die Zukunft hofft sie auf eine positive Haltung der Gesetzgeber und klare Gesetze im Umgang mit digitalen Coins.