Twitter bestätigte nun die Berichte, in denen es hieß, dass Werbung für ICOs auf der Plattform zukünftig eingeschränkt wird. Von nun an dürfen nur noch Initial Coin Offerings beworben werden, die belegen können, dass sie die rechtlichen Anforderungen ihres Ursprungslandes erfüllen. Auch Wallets und Börsen müssen strengere Richtlinien erfüllen.
Twitters Einschränkungen
Das soziale Netzwerk Twitter hat seine Liste der „Inhalte mit Einschränkung“ aktualisiert. Nun sind auch Finanzdienstleistungen in Form von „Kryptowährungs-ICOs“ und „Kryptowährung-Token-Verkäufen“ von den strengeren Auflagen betroffen. Seit gestern dem 27. März gelten diese neuen Richtlinien, die innerhalb der nächsten 30 Tage weiter ausgeweitet werden sollen.
Die neuen Richtlinien legen fest, dass jede Werbung für Finanzprodukten mit den anzuwendenden Gesetzen des Ursprungslandes konform sein muss. Dies kann je nach Gesetzeslage heißen, dass möglichen Investoren Informationen über die Risiken und Vorteile des jeweiligen Finanzproduktes ausgelegt werden müssen. Twitter erklärte, dass Krypto-Börsen und Wallet-Anbieter weiterhin auf der Plattform werben dürfen, wenn die Unternehmen an der Börse notiert sind. In Japan müssen Kryptowährungsbörsen zum Beispiel von der Finanzaufsichtsbehörde genehmigt werden, bevor sie den Börsengang wagen können.
Silicon Valley greift hart durch
Twitter ist nicht der einzige Internetkonzern, der sich in diesem Jahr für ein Verbot für Werbung von ICOs oder Kryptowährungen entschieden hat. Erst vor wenigen Wochen hatten die Suchmaschine Google und das soziale Netzwerk Facebook ebenfalls ähnliche Maßnahmen bekannt gegeben. Auch Snapchat, die Bild-Messaging-App, die besonders beliebt bei Teenagern war, hat seit Februar Abbildungen von ICOs als Werbung untersagt.
Die ähnliche Vorgehensweise der Unternehmen könnte möglicherweise eine koordinierte Entscheidung sein. Wahrscheinlicher ist jedoch, dass ein Unternehmen mit neuen Richtlinien für die Branche angefangen hat und alle anderen es nachmachen, um Konflikte mit der Regierung zu vermeiden. In der Tat scheint es einen gewissen Druck aus Washington zu geben, härter gegen solche Werbung durchzugreifen.
Ein Pressesprecher von Twitter sagte über die neuen Richtlinien:
„Wir sind bemüht, Sicherheit für die Twitter-Community zu gewährleisten. Deshalb haben wir neue Richtlinien für Twitter Ads in Bezug auf Kryptowährungen hinzugefügt. Unter diesen neuen Richtlinien wird die Werbung für Initial Coin Offerings (ICOs) und Token-Verkäufe weltweit verboten. Wir werden diese Richtlinie weiterhin verbessern und daran arbeiten, während die Branche sich entwickelt.“
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Corinna ist die Chefredakteurin von Coinwelt. Seit 2016 dreht sich ihre Welt um Kryptowährungen und die Blockchain. Es vergeht kein Tag, an dem Corinna sich nicht darüber ärgert, dass sie nicht gleich am ersten Tag in Bitcoin investiert hat. Besonders spannend findet sie die internationale Rechtslage für Währungen wie Bitcoin. Für die Zukunft hofft sie auf eine positive Haltung der Gesetzgeber und klare Gesetze im Umgang mit digitalen Coins.